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Digitalisierung in Zeiten von Corona: BI- und Analytics-Projekte stehen auch in der Krise oben auf der Agenda

Erste Ergebnisse der TDWI-Umfrage

Die Umfrage des TDWI e.V. zum Thema „Digitalisierung in Zeiten von Corona – wie gehen Sie in Ihrem Unternehmen mit den aktuellen Veränderungen um?“ zeigt deutlich auf, dass BI- und Analytics-Projekte weiterhin oben auf der Agenda stehen und damit wichtige Themen im Projektgeschehen der Unternehmen sind.

Darüber hinaus zeigt sich, dass die Corona-Krise für starke Veränderung in den organisatorischen Abläufen der Unternehmen sorgt.

An unserer Erhebung haben 115 Mitarbeiter aus Unternehmen verschiedener Branchen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teilgenommen. Antworten gaben Mitglieder der obersten Unternehmensleitung ebenso wie Mitglieder der mittleren Führungsebene. Rund 50% der Teilnehmer gaben an, aus der operativen Ebene zu stammen.

Rückkehr zur normalen Geschäftstätigkeit innerhalb der nächsten zwei Monate

Das Stimmungsbild im Markt ist verhalten positiv. Über 60% der Befragten schätzen die Gesamtsituation so ein, dass innerhalb der nächsten zwei Monate zur normalen Geschäftstätigkeit zurückgekehrt werden kann.

Im Prinzip stehen die Optimisten, die eine Rückkehr zur Normalität in zwei oder vier Wochen erwarten und zusammen etwa 34% ausmachen, den Pessimisten gegenüber, die eine normale Geschäftstätigkeit in mehr als 12 Wochen (13+ Wochen) erwarten und dabei 27% der Antworten sind.

Abbildung 1: Wochen bis zum Erreichen der normalen Geschäftstätigkeit (13 steht für mehr als 12)

Negative Auswirkungen der Krise erwartet

Tabelle 1: Auswirkungen der Corona-Krise auf die Geschäftstätigkeit

Zwei Drittel der Befragten, und damit die deutliche Mehrheit, sehen negative Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit ihres Unternehmens, wobei die Hälfte aller Antworten einen kurzfristigen negativen Effekt bedingt durch diese Krise erwarten. Nur 17% sehen langfristige negative Auswirkungen. Im Gegensatz geht jeder fünfte Proband von positiven Auswirkungen aus.

Web Conferencing wichtigstes Tool in der Krise

Um in der Krise handlungsfähig zu bleiben, setzen, bis auf wenige Ausnahmen, alle Umfrageteilnehmer mindestens ein Web-Conferencing-Werkzeug ein.

Fast die Hälfte nutzt dabei konkret Microsoft Teams, in der Häufigkeit mit Abstand gefolgt von Skype und weiterem Abstand Zoom, Webex und weiteren Tools.

Über zwei Drittel der Befragten benennen gleich mehrere Werkzeuge für Online-Meetings. Telefon bzw. Telefonkonferenzen wurden nur insgesamt lediglich elfmal benannt. Ob die Ära des Telefons damit fast beendet ist oder das Kommunikationsmittel nur einfach wegen der Selbstverständlichkeit keine Erwähnung fand, bleibt in der ersten Analyse unklar.

BI- und Analytics-Projekte oben auf der Agenda

Die Befragung zeigt, dass BI- und Analytics-Projekte als nach wie vor wichtig angesehen werden und auf der Agenda bleiben. Über 50% der Befragten erwarten, dass die BI- und Analytics-Projekte wie geplant fortgesetzt werden: allerdings werden bei weiteren 40% die Projekte vorerst verschoben. 

Einen Projektabbruch befürchten nur 2% der Befragten (+7% Sonstiges).

Abb. 2: Auswirkungen der derzeitigen Situation auf aktuelle BIA-Projekte

Home-Office top – Persönlicher Kontakt die größte Herausforderung 

Im qualitativen Teil der Befragung zeichnen die Teilnehmer der Umfrage ein sehr positives Bild vom Home-Office und der Remote-Arbeit als solches. In den Unternehmen wurde das Home-Office schnell umgesetzt und funktioniert bei den meisten Befragten besser als erwartet.

Neben strukturellen Herausforderungen wie der Kaffeeverfügbarkeit, Kinderbetreuung und fehlender Bandbreite wird vor allem der fehlende persönliche Kontakt zu den Kollegen und Kunden als größte Herausforderung im Home-Office genannt. Konkret werden dabei Herausforderungen im Informationsfluss, der informellen Abstimmungen mit Kollegen und Kunden, aber auch Top-Down-Entscheidungen aufgeführt. 

Beratungsunternehmen sehen insbesondere große Hemmnisse im Kontext der Akquise, die längerfristige Auswirkungen haben können.

Losgelöst von der detaillierteren Auswertung, die wir in den kommenden Tagen im Mitgliederbereich veröffentlichen, werden wir in einer Nachfolgeumfrage insbesondere den Aspekt der alternativen Abbildung von Kontakten und Netzwerken betrachten. Als Verein, der sich das Ziel gesetzt hat, Interessensgruppen zusammenzubringen und Austausch zu fördern, sind insbesondere die Erfolgsfaktoren bei der digitalen Umsetzung solcher Prozesse ein wichtiges Ergebnis, welches wir gerne mit Ihnen erarbeiten und teilen möchten.

Ausblick und detaillierte Ergebnisse der Befragung

Die Befragung birgt gerade in den qualitativen Antworten viel Potenzial für interessante Analysen. So schätzen einige Befragte das Thema Projektfortführung sowie Projektinitiierung schlechter als erwartet ein. Mit Blick auf die Antworten zur direkten Nachfrage zu den BI- und Analytics-Projekten ergibt sich so ein Widerspruch, den es in den nächsten Wochen genauer zu untersuchen gilt.

Die gesamte Analyse der Umfrage finden Sie in den kommenden Wochen im Mitgliederbereich.

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